Hans Kilb

deutscher Beamter, persönlicher Referent von Konrad Adenauer 1951-1958

* 15. Mai 1910 Düsseldorf

† 17. November 1984 Vallendar b. Koblenz

Internationales Biographisches Archiv – Personen aktuell 07/1985

vom 4. Februar 1985

Wirken

Hans Kilb stammte aus Düsseldorf. Nach dem Besuch des Gymnasiums studierte er Rechtswissenschaften und legte 1936 die große juristische Staatsprüfung ab. Er war dann als Assessor bis zum Ausbruch des zweiten Weltkrieges tätig. Anschließend nahm er von 1939-45 am Kriege teil, wurde schwer verwundet und war zuletzt Major der Reserve.

Nach 1945 war er wieder als Jurist in der Kommunalverwaltung tätig. Im Jahre 1949 wurde er persönlicher Referent des Staatssekretärs im ERP-Ministerium in Bonn. Zwei Jahre später kam er als persönlicher Referent zu Bundeskanzler Adenauer. Jahre hindurch begleitete K. den Bundeskanzler zu allen Konferenzen im In- und Ausland und erledigte ein umfangreiches Tagespensum als "Schatten" Adenauers.

Am 1. April 1958 schied K. aus seinem Amt und trat als Abteilungsleiter in die Verwaltung der Europäischen Atomgemeinschaft (EURATOM) ein. Es war eine politische Sensation ersten Ranges, als K. bereits im Sept. 1958 vorübergehend in Untersuchungshaft genommen und im Nov. 1958 der schweren passiven Bestechung beschuldigt wurde. Bei der Untersuchung der Bestechungen im Koblenzer Beschaffungsamt und der Beziehungen zwischen dem Lobbyisten Hummelsheim ...